Genug bewegt? Wie Bewegungsempfehlungen die Umwelt schützen
In Bewegung zu bleiben heißt, die eigene Gesundheit zu schützen und in eine fitte Zukunft zu investieren.Wir werfen einen Blick auf die allgemeinen Bewegungsempfehlungen – und wie diese helfen können, auch die Umwelt zu schützen!
Sitzenbleiber*innen
Die Sitzzeiten in ganz Österreich steigen: sitzend im Büro oder in der Schule, sitzend nach Feierabend vor dem Fernseher und Smartphone, sitzend gemeinsam Familienfeste feiern. Sitzen begleitet uns von früh bis spät. Bewegung kommt in diesem starren Alltag selten vor. Umso drastischer wirkt dann der Kontrast, wenn man die allgemeinen Empfehlungen für Bewegungsaktivitäten genauer unter die Lupe nimmt. Wenige erreichen die Bewegungsempfehlungen oder liegen teilweise deutlich darunter. Das schlägt sich auf Dauer auf die Gesundheit. Herzkreislaufprobleme, Rückenschmerzen, Diabetes und Fettleibigkeit können Folgen sein – von Folgen auf die psychische Gesundheit ganz abzusehen.
Es wird also höchste Zeit, die eigenen Bewegungsroutinen zu überdenken – und gleichzeitig dabei auch etwas für die Umwelt zu tun!
Lange Sitzzeiten haben drastische Auswirkungen auf Psyche und Gesundheit
Die Empfehlungen
Mindestens 150 Minuten leichte Bewegung, wie in etwa Spazieren werden Erwachsenen pro Woche empfohlen. Dazu zählt aber auch Gartenarbeit, lockeres Radfahren oder Spielen mit dem Hund. Erlaubt ist alles, was Bewegung bringt. Ist die Intensität höher, wie beispielsweise beim sportlichen Schwimmen, Laufen oder Ballsportarten, werden zumindest 75 Minuten pro Woche empfohlen.
Trauriger Plot Twist: Wer täglich um die acht Stunden sitzend verbringt, sollte länger und häufiger zu Bewegung als Ausgleich greifen. Um die 75 Minuten täglich (!) werden Erwachsenen empfohlen, um den negativen Auswirkungen des langen Sitzens entgegenzuwirken.
Zusätzlich wird ein begleitendes Krafttraining empfohlen. Entsprechende Übungen sollen regelmäßig zwei Mal pro Woche das leichte Ausdauertraining begleiten.
Kindern wird sogar eine tägliche Bewegungseinheit von mindestens Stunde empfohlen sowie drei Mal pro Woche kräftigende Übungen und zusätzliches Koordinationstraining.
In Bewegung bleiben – mindestens 150 Minuten pro Woche!
Noch Ausreden?
Vielen stellt sich die Frage: wie soll man im ohnehin stressigen Alltag so viel und regelmäßig Bewegung unterbringen, geschweige denn Sport treiben? Knappe Zeitressourcen, Müdigkeit, eine lange To-Do-Liste, die noch abgearbeitet werden muss – die Liste der Ausreden ist mindestens genauso lang wie die noch zu erledigenden Tasks.
Die Lösung: Bewegung im Alltag einbauen, wann immer es möglich ist! Zu Fuß gehen, in die Arbeit radeln, das Auto stehen lassen, Herumgehen beim Telefonieren, Treppen steigen, Bewegungspausen mit Gymnastik im Büro oder im Klassenzimmer. Mit diesem Umdenken sind im Nu die Zahlen am Bewegungskonto im grünen Bereich.
Wird diese Bewegung im Alltag genutzt, können gleichmehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Nicht nur Zeit und Bewegung profitieren davon. Mit einem Umdenken und Umstieg auf Bewegung kann das Auto getrost stehen gelassen werden und somit deutlich CO2 eingespart werden.
Bewegung im Alltag einbauen für das Bewegungskonto
Die Umwelt-Rechnung geht auf!
Gehen wir davon aus, dass eine Strecke zum Büro innerhalb von 15 Minuten mit dem Rad zurückgelegt werden kann. Mit Hin- und Rückfahrt an fünf Tagen die Woche kommen wir auf 150 Minuten Bewegungszeit – und entsprechen optimal den Bewegungsempfehlungen! (Mehr Bewegung ist natürlich auch kein Nachteil!) Die Durchschnittsgeschwindigkeit beim Radfahren beträgt um die 15km/h (Richtwert). Die Strecke, die wir im Beispiel vorhin genannt haben, würde also zwischen 3,5 und 4 Kilometer pro Strecke liegen. 60% der zurückgelegten Arbeitswege sind weniger als 10 Kilometer lang. Ein durchschnittliches Auto würde auf unserer Bürostrecke ca. 0,7 Kilogramm CO2 ausstoßen. Pro Tag wären es also 1,4 Kilogramm, pro Arbeitswoche 7 Kilogramm CO2. Rechnen wir das auf ein Jahr hoch, wobei wir von 5 Urlaubswochen ausgehen, sind das 329 Kilogramm CO2 im Jahr. Das entspricht CO2-Einsparungen in der Höhe eines Fluges von Prag nach Madrid – und das auf einer lediglich kurzen Strecke!
Gesundheit fördern, Zeit und CO2 einsparen – drei Fliegen mit einer Klappe!
Umsatteln
Die Lösung lautet also: umsatteln! Ist dein Arbeitsplatz weiter als 10 Kilometer entfernt, gibt es Pedelecs oder E-Bikes, die dir unter die Arme greifen. So kannst du trotzdem Bewegungsminuten auf deinem Bewegungskonto verbuchen und sparst auch noch Zeit!
Grüne Zahlen am Bewegungskonto – und die Umwelt freut sich!
GuteBeispieleundInspirationfür’sRadfahrengefällig?
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Zeitsparen,etwasfürdieGesundheittunundCO2einsparen–BewegungisteinfachfürdieLösungvielerHerausforderungeneinzusetzen.NützenwirihreMöglichkeiten!
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VielSpaßbeimIn-Bewegung-Bleiben!
Juliavonmove4sustainability
P.S.:EinbewegterTipp:ImRahmenderInitiative„50TageBewegung–Gemeinsamfit,bewegdichmit“derSportunionSteiermarkundFitSportAustriagibteswiedereineMengeanBewegungsangeboten.Nähere Informationen erhältst du hier!
Über die Autorin:
Julia Wlasak ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Schul- und Hochschulbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit im Nachhaltigkeits- und BNE-Kontext bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.