Hannah Dingley – neue Trainerin der Forest Green Rovers
Hannah Dingley ist neue Trainerin der Forest Green Rovers. Warum das ein wichtiger Schritt zu mehr Gleichberechtigung im Profisport ist, erfährst du in diesem Artikel.
Hannah Dingley hat in ihrer Karriere bereits Amateur-, Kindermannschaften und Universitätsteams im Fußball trainiert. Sie war Leiterin der Akademie der Forest Green Rovers und ist heute Trainerin der Männermannschaft des Vereins. Das klingt nicht nur nach einem super Lebenslauf, sondern ist auch ein Schritt zu mehr Gleichberechtigung der Geschlechter im Profisport.
Geschlechtergleichheit und Gleichberechtigung im Fußball
Das Thema „Geschlecht“ sorgt im Fußball immer wieder für Gesprächsstoff – positiv sowie negativ. Dabei geht es beispielsweise um geschlechtergerechte Bezahlung oder ganz aktuell um die Summen, die die FIFA für die Übertragungsrechte der Frauen WM 2023 forderte.
Lange Zeit galt Fußball als „Männersport“. Erst 2022 feierte man in Deutschland 50 Jahre Frauenfußball. Und auch heute ist der Profifußball noch von Männern dominiert. Daher führt es auch immer wieder zu Diskussionen, wenn Frauen sich ihren Weg in den Männerprofifußball erkämpfen.
Frauen im Männerfußball
Als die Grazerin Anna Lallitsch als erste Frau im ORF ein Spiel der Männer Fußball EM live kommentierte, hagelte es negative Kommentare. Ein Großteil davon hatte nichts mehr mit konstruktivem Feedback, sondern nur noch mit Sexismus zu tun. Und auch andere Akteurinnen im Männerfußball wie beispielsweise Bibiana Steinhaus hatten es nicht immer leicht. Als weibliche Schiedsrichterin in der Bundesliga muss sie bei den Leistungstests des DFB die gleichen Voraussetzungen erfüllen wie ihre männlichen Kollegen.
Die Tatsache, dass Frauen im Männerfußball so selten sind und so genau unter die Lupe genommen werden, macht es umso bewundernswerter, dass Hanna Dingley zur neuen Trainerin der Forest Green Rovers ernannt wurde.
Ein Schritt zu mehr Gleichberechtigung der Geschlechter im Fußball durch die Forest Green Rovers
Die Forest Green Rovers sind ein sehr fortschrittlicher englischer Verein, dessen Männermannschaft in der vierten Profiliga spielt. Der Verein bezeichnet sich als klimaneutral und vegan. Dass sie nun im Bezug auf die Gleichberechtigung der Geschlechter zum Vorreiter werden, passt also gut ins Bild.
Dennoch ist es dem Verein wichtig hervorzuheben, dass Dingley die Stelle einzig und allein aufgrund ihrer hervorragenden Qualifikationen erhalten hat, wie der Standard berichtet. Sie hat sich die Position verdient wie jede/r andere Trainer*in. Allein der Fakt, dass hinterfragt wird, warum Dingley die Position erhalten hat zeigt, wie tief verankert die sexistischen Strukturen im Fußball in den Köpfen sind. Es sollte keinen Wiederspruch darstellen, eine Trainerin für ein Männerteam einzustellen. Sie sollte von Fußballern genauso respektiert werden wie die männliche Kollegen.
Blickt man in die erste Bundesliga der Frauen, dann findet man mehr männliche als weibliche TrainerInnen. Dass eine Frau eine Männermannschaft in der ersten oder zweiten deutschen Bundesliga trainieren könnte, scheint noch weit entfernt. Aber das Beispiel Hanna Dingley ist schon mal ein kleiner Erfolg im Sinne der SDGs 5 und 10 (weniger Ungleichheiten, Geschlechtergleichheit). Bis alle Geschlechter im Fußball oder im Sport allgemein gleichberechtigt sind, muss sich allerdings noch einiges tun.
Nina und Julia von move4sustainability
Julia ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Nachhaltigkeitsbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit darin bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.