Nahrung gibt unserem Körper Energie, kann beim Muskelaufbau helfen oder unsere Knochen stärken. Gerade Leistungsssportler*innen wählen häufig sehr sorgfältig aus, was sie zu sich nehmen, um ihren Körper beim Sport bestmöglich zu unterstützen. Daneben sollte Sportler*innen auch eine nachhaltige Sporternährung am Herzen liegen, damit auch unsere Enkelkinder noch auf Berge klettern, durch Wälder rennen und in natürlichen Seen schwimmen können.
Aber wie sieht nachhaltige Sporternährung eigentlich aus? Zunächst einmal sollte man für eine klima- und tierfreundliche Ernährung weitestgehend auf Fleisch und Fisch verzichten und auch tierische Produkte wie Milch, Eier oder Käse im besten Falle durch pflanzliche Alternativen ersetzen. Denn betrachtet man eine durchschnittliche Person in Deutschland, dann macht die Ernährung circa 20% des gesamten CO2-Fußabdrucks aus. Das ist vergleichbar mit dem durchschnittlichen Verbrauch für Mobilität. Ein Umstieg auf pflanzenbasierte Ernährung könnte laut WWF den Fußabdruck für Ernährung um 50% reduzieren. Außerdem gilt sie als gesünder, weil man über Fleisch häufig unbemerkt auch Antibiotika zu sich nimmt.
Dagegen hört man immer wieder das Argument, dass Sportler*innen Fleisch und Proteine brauchen, um stark und leistungsfähig zu sein. Die Dokumentation V like Victory, die online frei verfügbar ist, widerlegt dieses Argument. Darin werden verschiedene Sportler*innen wie beispielsweise die Fußballer Benedikt Höwedes und Timo Hildebrand oder der Radprofi Simon Geschke begleitet. Sie berichten über ihre Erfahrungen mit veganer Ernährung und der Vereinbarkeit mit dem Profisport und berichten von ihrer verbesserten Regeneration oder vom Gefühl mehr Energie zu haben. Ähnliches hört man auch von US-amerikanischen Athlet*innen in der Netflix Serie Game Changers.
Stattdessen kann man für nachhaltige Sporternährung auf pflanzliche Eiweißquellen wie Nüsse, Bohnen, Kichererbsen, Linsen oder Sojaprodukte wie Tofu zurückgegriffen werden. Dabei ist allerdings auch relevant, woher die Produkte kommen. Lange Transportwege sollten auch bei nicht tierischen Lebensmitteln vermieden werden. Das funktioniert am besten, wenn man sich für saisonale und regionale Produkte entscheidet, die optimalerweise nicht auch noch in einer Plastikverpackung stecken. Gerade bei Gels, Energie- oder Proteinriegeln lässt sich die Plastikverpackung meist nicht vermeiden. Dann sollte es eine Selbstverständlichkeit sein diesen Müll nicht achtlos vom Rad oder der Laufstrecken in die Natur zu werfen, sondern ordnungsgemäß zu entsorgen.
Geht es einmal nicht um den privaten Einkauf, sondern die Verpflegung der Zuschauenden und Teilnehmenden bei einer Sportveranstaltung, dann bieten sich Kooperationen mit lokalen Unternehmen an, um regionale Produkte anbieten zu können. Vegetarisches und veganes Angebot kann auch hier einen riesigen Unterschied machen. Das gleiche gilt für die Verwendung von Mehrweggeschirr, um Müll zu vermeiden.
Aber nicht nur Plastikmüll sollte vermieden werden. Um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, sollte Essen allgemein nicht verschwendet oder weggeworfen werden. Das gilt sowohl für Sportevents als auch für den privaten Haushalt.
Nachhaltige Sporternährung hat allerdings nicht nur gesundheitliche und zahlreiche ökologische Facetten. Auch soziale Aspekte spielen eine Rolle. Mit dem Kauf regionaler Produkte können wir verhindern, dass Menschen in anderen Teilen der Welt der Boden und ihre Existenzgrundlage für den Anbau unserer Lebensmittel geraubt wird. Der Kauf von fairen Produkten kann helfen, Ungleichheiten zu verringern und unterstützt die Verbesserung von Arbeitsbedingungen.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass nachhaltige Sporternährung unseren Körper mit allem versorgen sollte, was er braucht. Energiespendende Kohlenhydrate, kräftigende Proteine und gesunde Vitamine. Gleichzeitig sollte sie Tier, Mensch und Umwelt nicht schaden, weshalb man vor allem auf regionale, saisonale und pflanzliche Lebensmittel setzen sollte.
Wer sich eine fleischlose Ernährung noch gar nicht vorstellen kann, sollte die Rezepte testen, die auf der Internetseite der ISPO (Internationalen Fachmesse für Sportartikel und Sportmode) veröffentlicht wurden. Wer zusätzlich mit Shakes oder Riegel Energie und Proteine zuführen möchte, findet zahlreiche vegane Optionen oder Bio-Produkte (das bedeutet aus kontrolliert ökologischem Anbau) unter anderem bei Foodspring, Naduria oder planetics.
Mehr über Nachhaltigkeit im Sport und die Rolle von nachhaltiger Sporternährung könnt ihr auch hier nachlesen:
Move4sustainability Blogartikel zu nachhaltiger Sporternährung:
Lehrmaterial im Monat Oktober: Schnelligkeitsspiel zu gesunder Ernährung